Gesundheitsschutz

Ärtze

Über die Exposition von Endverbrauchern durch Nanopartikel ist derzeit nur wenig bekannt. Nanopartikel, die in Reinigungsprodukten, Imprägniersprays und ähnlichem vorkommen, können durch Versprühen in die Luft gelangen. Nanomaterialien, die z. B. in Beschichtungen oder als Werkstoffe verarbeitet und fest am oder im Produkt verankert sind, stellen keine akute Gefahr dar, jedoch ist denkbar, dass im Lebenszyklus eines Produktes Nanopartikel freigesetzt werden könnten (z. B. durch Abrieb) und dadurch in die Umwelt gelangen. Analysen zum Lebenszyklus und Umwelteintragmüssen weiterhin durchgeführt werden.

Studien und Daten zur Epidemiologie synthetisch hergestellter Nanopartikel fehlen weitgehend, erste Hinweise auf Wirkmechanismen gibt es lediglich aus Tierversuchsstudien und wenigen kleinen arbeitsmedizinischen Untersuchungen.

Daher stützt man sich im Moment auf die Ergebnisse der Forschung zu Fein- und Ultrafeinstaub, dessen Partikel im Mikro und Nanometerbereich vorliegen. In diesem umweltepidemiologischen Bereich gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl von Studien und Reviews, die untersuchen, welche gesundheitlichen Effekte bei kurzfristiger und langfristiger Exposition durch Partikel auftreten können.

Ergebnisse von Studien, die untersuchten, welche Auswirkungen auf die Gesundheit an Tagen mit hoher Partikelkonzentration oder kurz danach auftraten, zeigen vor allem Effekte in Atemwegen und im Herz-Kreislaufsystem.

Auch ein Zusammenhang mit Krankenhauseinweisungen und erhöhte Mortalität wurden in verschiedenen Studien gefunden.

Studien, die Effekte bei langfristiger Exposition untersuchten, sind häufig arbeitsmedizinische Untersuchungen. Diese fanden mehrheitlich ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs und Harnblasenkrebs durch Dieselabgase. Aber auch in der Allgemeinbevölkerung stellt die Feinstaubbelastung in Städten und Ballungsräumen einen Risikofaktor für Lungentumore dar.

Da synthetisch hergestellte Nanopartikel spezifische, oft modifizierte Oberflächeneigenschaften aufweisen, sind die Ergebnisse der Feinstaubforschung nicht exakt übertragbar, können aber einen Hinweis auf mögliche Effekte durch die Exposition gegenüber Nanopartikel geben.


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